Irene Karpiczenko

Fahrwangen

Irene Karpiczenko-Wasem
*04.10.1952 in Johannesburg, Südafrika
Schweizerin, Heimatort Fahrwangen AG
Verheiratet, ein erwachsener Sohn

Jörgässli 22
CH-3303 Jegenstorf
+41 (0)31 761 28 60
k@rpi.ch

Mobilität

 

 

Kindheit. Fahrbare Untersätze waren mir immer wichtig. Mein erstes Fahrzeug hatte vier Räder, das Zweite drei und das Dritte nur noch zwei. Auch vor dem Familienauto, ein britischer Oldtimer, posierte ich gerne für die Kamera. Ein lieber Gesellschafter war mein riesengrosser Teddy namens Irene. Aber mein Vater hatte einen neuen Job als Architekt für den «British Colonial Service» angenommen und unsere Familie zog weiter. Von meinem Teddy musste ich mich trennen, er war einfach zu voluminös für unsere Zügelkisten.
Irene mit Irene
Schulzeit. In den ersten vier Jahren meiner Schulzeit besuchte ich englischsprachige Schulen, zwei Jahre in Johannesburg und zwei Jahre in Honiara auf den Solomon Islands. Nach dem Aufenthalt in der Südsee reiste unsere Familie zurück in die Schweiz. In Bern gab es für mich keine Schuluniform mehr und das Klima war schrecklich kalt. Hier wohnten wir die nächsten Jahre, wollten doch meine Eltern meiner älteren Schwester und mir eine gute Ausbildung sicherstellen. Des öfters war das Berner Oberland Ziel von Ausflügen oder Ferien. Als Zwölfjährige durfte ich sogar eine Woche lang und Aquarell einer Brienzer-Holzkuh von Irene Wasemohne Eltern auf der Blutlig Alp im Fermeltal das Leben in einer Alpkäserei erleben.

Ausbildung. Ein gestalterischer Beruf war klar mein Ziel. Aber wozu sollte ich mich entscheiden, Grafiker oder Schaufensterdekorateur? Die Berufsberatung riet mir von beiden Berufen ab. Den Vorkurs einer Kunstgewerbeschule müsse ich zuerst absolvieren und die Aufnahmeprüfung sei sehr schwer zu bestehen. Ich solle doch lieber die Fortbildungsschule besuchen. Entgegen aller Prognosen bestand ich jedoch die Aufnahmeprüfung. Ein Schnuppern beim Berner Grafiker Klaus Berger begeisterte mich nicht nur für den Beruf des Grafikers sondern auch seine Scherenschnitte imponierten mir sehr. Meine GrafikerlehreStills aus meinem Trickfilm abslovierte ich dann bei Herbert Auchli. Nach Abschluss zog ich nach Zürich, um mich dort an der Kunstgewerbeschule weiter auszubilden. Das bewusste Wahrnehmen von Umweltveränderung war das Thema der Abschlussarbeit meiner Werklehrerausbildung. Während dieser Projektarbeit entstand mein Trickfilm «Bauliche Veränderungen am Stadtrand von Zürich, 1947-1977».
> Trickfilm – Tonrelief – Landschaftsveränderung

PC RechnungGeldverdienen. Mein Mann (ein Musiker aus Polen) und ich teilen uns die Haus- und Erziehungsarbeiten, wie auch das Geldverdienen. Mit unterschiedlichsten Arbeiten verdiene ich mein Geld. Zum Beispiel als erste Frau am Steuer der 18m langen Gelenkautobusse der Städtischen Verkehrsbetriebe ziehe ich etliche verdutzte Blicke von Passagieren auf mich. Geldverdienen bei den Städtischen Verkehrsbetrieben

 

Um am Ball der Zeit zu bleiben, bestelle ich mir mein erster Computer. Am 6.Dezember 1989 wird mir folgende Bestellung für einen windowsfähigen IBM-kompatiblen PC bestätigt:
Media-Line System 1200, 386-25Mhz Tower, 5 1/4″, 3 1/2″ Floppy, 16 Bit VGA Set, 72 MB HDD, 2MB Ram. 14 Tage später fahren wir über 100 Kilometer, um in Zürich-Altstetten diesen supergünstigen Computer für «nur 8235 CHF» zu kaufen!

Produktion. Alltagseinflüsse, Umweltveränderungen, die Mobilität und städtebauliche Themen prägen meine eigengestalterischen Arbeiten. Hier ein Auszug davon:

Der Umbau vom Bahnhofplatz Bern.
> Mein Blog: http://bern.bahnhofplatz.ch
> Video meiner Ausstellung «Umbau in Bild, Ton und Legosteinen»

Die Zeit als Lastwagen, resp. Buschauffeuse hinterlässt immer wieder Spuren in meinen Arbeiten, so auch in den beiden folgenden kurzen Animationenfilmen:
> «unbeirrt»
> «umsteigen»
Die beiden Animationsfilme wurden am Tramfilmfestival 2007 in Genf gezeigt.
Der Film «umsteigen» wurde im Rahmen des Stadt Berner Projekts «CO2- Reduktion – und nun?» in Bern gezeigt und auf DVD produziert.

Ein kurzer Dokumentarfilm, mit Aufführungen am Kurzfilmfestival shnit 2010 und an der Berner Museumsnacht.
> «geboten und gerettet»

Verschiedene Einzel- und Gruppen Ausstellungen:
- Einzelausstellung «Spuren der Zeit» im alten Schulhaus Moosseedorf (1994)
- in der Kantonalbank Oberdiessbach (1983)
- im Studio HC, Berner Altstadt (1981)
- im Weier 79, Rothrist (1979)
- «Frauen Formen ihr Stadt» im COCO (Corbusier Haus in Zürich)
- im Leuebrüggli Langenthal (1971)

Projektarbeit:Schweizersiche Lehrerzeitung (1977)
Trickfilm – Tonrelief – Landschaftsveränderung
Abschlussarbeit an der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich
> Bauliche Veränderung am Stadtrand von Zürich, 1947 – 1977 (Trickfilm)

Publikationen:
- 100 Jahre Kunstgewerbeschule Zürich, Trickfilm und Werken (1978)
- Schweiz. Lehrerzeitung, Pädagogische Möglichkeiten mit Trickfilmen (1977)

Rezension:
Auszug aus dem Blog: stadtwanderer.net (Autor: Claude Longchamp) aus seiner Favoritenliste Juli 2007:
3. der heimatlichste (neu)
bern.bahnhofplatz.
bern steht bald schon im bann der fussball-europameisterschaften 2008. und zur vorbereitung an das chaos, das in der stadt zu erwarten ist, wird die stadt seit einigen wochen durch das chaos auf dem bahnhofplatz eingestimmt. niemand hat sich dieser grossbausstelle so interessiert, intensiv und innovativ angenommen wie dieses blog. die autorin, die schon mal mit mir stadtwandern kann, ist eine einfühlsame und aufmerksame fotografin, die als jungle jill auf flickr schon lange die führung in der dokumentation des bahnhofplatz-umbaus übernommen hat. nun hat sie, irene karpiczenko-wasem, auch einen blog eröffnet, auf dem es sich zu stöbern lohnt. heimat wird da motivisch gesucht, wo keine/r sie erwartet, – beim berner bahnhofplatz. eins verspreche ich allen, die das machen: es ist weniger lärmig als in realität, es staubig als im stadtzentrum, und es ist weniger gefährlich als bei der operation am offenen herzen. aber es ist jedes mal gleich überraschend, was da alles hervorkommt und neu entsteht. danke, platz 3 ist das minimum für diese spezialleistung!
Weitere Kommentare vom Stadtwanderer:
> Ende des Umbaus in Sicht – Zeit für den Rückblick
> Neues Berner Postkartenbild

Kritik Berner Zeitung, 6. Juni 1994Zeitungskritiken:
Berner Zeitung vom 6. Juni 1994, Kommentar zur Ausstellung «Spuren der Zeit».

Zofingertagblatt, 26. Februar 1979, Kritik zur Ausstellung im Weier, Rothrist.

Kritik René Liechti zur Ausstellung in der Galerie Leuebrüggli,
3. Dezember 1971.
Zofingertagblatt, 26. Februar 1979

3 Comments

  1. christine wasem

    Ja, ja, es ist doch immer wieder interessant, so eine Zusammenfassung der Biografie zu lesen!
    Die Seite gefällt mir gut!
    Ich werde rege hineinschauen!
    Viel Erfolg und Freude wünsche ich Dir mit Deinem Projekt!
    Christine

  2. Julia

    Ahoi liebe Irene,
    Feine Sach !!

    Und was genau zeigt denn wohl die Ausstellung? Neugierig bin ich. Und wenn mein Weg mich nicht vor dem 26.10. in die Ausstellung führt, dann bin ich mit RämmiDämmi bei der Finisage am 27.10. dabei.

    Auf bald,
    ich freue mich auf ein Wiedersehen,
    Julia

  3. Regula

    Liebe Fränz

    An der Vernissage des Alpaufzugs konnten wir Deine Fähigkeiten wieder von einer neuen Seite entdecken. Die Auseinanderstzung mit der Kuh, Schere und Farbe ist Dir gelungen. Eine interessante sommerliche Ergänzung zu Martin Ott “Kühe verstehen”.
    Regula

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